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Der Sturzgefahr gezielt vorbeugen

  • Autorenbild: Oliver Meißel
    Oliver Meißel
  • 17. Juli
  • 2 Min. Lesezeit
Sturzgefahr vorbeugen, Bewegungsabläufe trainieren

Ein Sturz kann für eine pflegebedürftige Person fatale Folgen haben. Mit individuell passenden Maßnahmen tragen An- und Zugehörige dazu bei, das Sturzrisiko stark zu mindern. Die Fachstiftung ZQP formuliert dazu Tipps.


Ein zentraler Aspekt der Sturzprävention ist Bewegungsförderung. Viele pflegebedürftige Menschen sind körperlich eher wenig aktiv, zum Beispiel weil Kraft, Unterstützung oder Motivation fehlt. Dann drohen Muskulatur und koordinative Fähigkeiten weiter abzunehmen - und das Sturzrisiko steigt. Förderlich hingegen ist kontinuierliche körperliche Aktivität im Alltag. „Deshalb ist es wichtig, pflegebedürftige Menschen zu unterstützen, sich regelmäßig zu bewegen", erinnert Daniela Sulmann, Geschäftsleiterin und Pflegeexpertin im ZQP (www.zqp.de).


Außerdem könne es sinnvoll sein, , Bewegungsabläufe gezielt zu trainieren, wie Treppen gehen oder den Umgang mit dem Rollator. Dies trägt auch dazu bei, Unsicherheit abzubauen und den Bewegungsradius länger zu erhalten. "Was und wie trainiert wird, sollte grundsätzlich mit der pflegebedürftigen Person besprochen und gemeinsam geplant werden", so Sulmann. Ziel sollte es sein, zu motivieren und Sicherheit zu geben, keinesfalls dürfe Zwang oder Druck ausgeübt werden. Besonders Menschen mit Demenz sind gefährdet, zu stürzen, unter anderem, weil sie in Orientierung, Wahrnehmung und Gehfähigkeit beeinträchtigt sind. Mit passender Bewegungsförderung kann auch bei ihnen die Gangsicherheit gestärkt werden. Da Bewegungsübungen mitunter nicht verstanden oder wieder vergessen werden, ist es bei Menschen mit Demenz wichtig, gut anzuleiten und etwa einzelne Bewegungsabläufe vorzumachen. Generell gilt: Um individuell passende Maßnahmen zur Sturzprävention richtig umzusetzen und nicht zu überfordern oder zu schaden, ist es ratsam, professionelle Beratung und Hilfe zur Bewegungsförderung einzuholen. Ansprechstellen sind zum Beispiel die Arzt-, Physio- oder Ergotherapiepraxis.


Sichere Umgebung schaffen

Neben Bewegungsförderung spielt auch die Gestaltung der eigenen vier Wände eine bedeutende Rolle

bei der Sturzprävention. „Stolperfallen wie Teppichkanten und Kabel sollten beseitigt werden. Haltegriffe oder Handläufe an den Wänden können Sicherheit geben", so Sulmann. Wird ein Rollator oder Rollstuhl in der Wohnung genutzt, sollte dafür Wohnumfeld möglichst sicher gestalten genügend Platz geschaffen werden. Denn Stellen, die damit nur schwer zu passieren sind, erhöhen die Unfallgefahr. Zusätzlich können gute Lichterverhältnisse, festes Schuhwerk sowie gutsitzende Kleidung zu einem möglichst sicheren Gang beitragen. Auch zur sicheren Gestaltung des Wohnumfelds ist es ratsam, professionellen Rat einzuholen, etwa bei der Pflegeberatung. Nicht zuletzt kann auch die Medikation Einfluss auf das Sturzrisiko haben. „Holen Sie daher ärztlichen Rat ein, wenn Sie bemerken, dass Medikamente

die Bewegungsfähigkeit beeinflussen - zum Beispiel müde oder benommen machen oder Schwindel ver-ursachen", sagt Sulmann.


Hilfsmittel richtig einsetzen

Auf seiner Website gibt das ZQP nützlich Tipps, die das Sturzrisiko mindern. Ein Aspekt ist der richtige Einsatz von Hilfsmittel. Hierzu führt die Stiftung u.a. aus:


  • Achten Sie darauf, dass Brille und Hörgeräte wenn nötig benutzt werden. Augen und Ohren sollten regelmäßig untersucht werden.

  • Üben Sie den sicheren Umgang mit Gehhilfen.

  • Stellen Sie die Bremsen an Hilfsmitteln wie Rollator oder Toilettenstuhl fest, wenn sie nicht bewegt werden sollen.

  • Stellen Sie die Höhe von Sitzmöbeln und vom Bett passend ein. Nutzen Sie Zum Beispiel Sitzauflagen und ein Pflegebett. Das erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen.

  • Nutzen Sie im Bad einen erhöhten Toilettensitz und einen Duschhocker oder Badewannenlift.

  • Stellen Sie nachts einen Toilettenstuhl neben das Bett.

  • Nutzen Sie Hilfsmittel, um Verletzungen bei einem Sturz zu minimieren (z.B Sturzmatte vor das Bett).

  • Setzen Sie technische Hilfsmittel wie Falldetektoren oder Sensormatten ein, die einen Sturz erkennen.

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